Zu der 1. und 2. Frage:
Welche Konfidenzwahrscheinlichkeit ist für den Anwender (die Partei) akzeptabel und wie ist der genaue Zusammenhang zwischen Konfidenzwahrscheinlichkeit 1-, der Größe des Konfidenzintervalls und dem Stichprobenumfang n?
Üblich sind Wahrscheinlichkeiten von 90%, 95% und 99%.
Der Zusammenhang
Je größer die geforderte Wahrscheinlichkeit ist, desto größer und somit unbrauchbarer wird bei gleichem Stichprobenumfang n auch das Konfidenzintervall.
Das Konfidenzintervall wird kleiner, wenn man den Stichprobenumfang erhöht.
Die folgende Tabelle gibt zu ausgewählten Konfidenzwahrscheinlichkeiten die Konfidenzintervalle für den SPD-Wähleranteil bei einer Befragung von n = 1000 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten wieder. Dabei hatten h = 420 Personen angegeben, die Partei bei der bevorstehenden Bundestagswahl zu wählen.
Konfidenzwahrscheinlichkeit |
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Konfidenzintervall für n·p |
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Der Zusammenhang zwischen Konfidenzwahrscheinlichkeit und Konfidenzintervall
Fazit
Ergibt die Stichprobe mit dem in der Wahlforschung üblichen Umfang von n = 1000 einen Wähleranteil von 42% für eine Partei, dann kann man mit einer Konfidenzwahrscheinlichkeit von 99% bestenfalls das folgende Ergebnis veröffentlichen:
Der Wähleranteil liegt zwischen 38 und 46 Prozent.Da sich so ungenaue Aussagen nicht verkaufen lassen, veröffentlichen die Medien die Ergebnisse mit einer viel niedrigeren Konfidenzwahrscheinlichkeit! Wenn auf ganze Zahlen gerundete Ergebnisse veröffentlicht werden, liegt die Konfidenzwahrscheinlichkeit schließlich nur bei etwa 23%, wie man der ersten Zeile in der obigen Tabelle entnehmen kann.