Gottfried Wilhelm Leibniz
Leibniz war keineswegs "nur" einer der bedeutendsten Mathematiker, sondern auch ein herausragender Philosoph und Historiker.
Oft wird er als der "letzte Universalgelehrte" bezeichnet, also als der letzte, der noch das gesamte Wissen seiner Zeit im wesentlichen überblickte. Seine Interessen reichten dabei von technischen Erfindungen bis hin zur Kultur des fernen Ostens.
1646 in Leipzig geboren, studierte Leibniz in seiner Geburtsstadt Jura. Er befasste sich aber auch mit Philosophie, Mathematik, Logik und Physik. Die erste von Leibniz verfasste mathematische Abhandlung war eine Untersuchung über die Kombinatorik.
In der Tradition des mittelalterlichen Denkers Raimundus Lullus sah Leibniz - im Gegensatz zur eher nüchternen heutigen Auffassung - in der Kombinatorik einen Weg zur Erkenntnis der Welt.
Mit 20 trat Leibniz in den mystischen Geheimbund der Rosenkreuzer ein und wurde bald mit alchimistischen Tricks Sekretär der Bruderschaft.
1672 wurde er vom Mainzer Kurfürsten mit einer wichtigen diplomatischen Mission nach Frankreich gesandt. Das "heilige römische Reich deutscher Nation" fand sich nach dem auszehrenden Dreißigjährigen Krieg in viele schwache Feudalstaaten zersplittert. Der "Sonnenkönig" Ludwig XIV nutzte die Schwäche des deutschen Reiches zur räuberischen Aggression aus. In dieser Situation sollte Leibniz das Interesse Ludwigs weg von Deutschland und hin auf die Reichtümer des Orients, insbesondere Ägyptens, lenken.
Zwar scheiterte seine diplomatische Mission, jedoch ließ ihn der Aufenthalt in Paris zu einem der bedeutendsten Mathematiker heranwachsen. Er konstruierte eine geniale mechanische Rechenmaschine, die auch Multiplikationen und Divisionen durchführen konnte.
Leibniz-Rechenmaschine